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Welcher Intranet-Typ bin ich?

Oder: Die 9 entscheidenden Kriterien zur Auswahl der richtigen Digital Workplace Lösung

Die Corona-Krise hat auf einen Schlag Millionen von Arbeitnehmer ins Homeoffice gespült. Jetzt zeigt sich, wie weit Unternehmen tatsächlich mit der Digitalisierung ihrer Arbeitsplätze vorangekommen sind. Fühlen sich die Mitarbeiter in ihrem Digital Workplace wohl? Klappt die digitale Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Kollegen? Welche Anforderungen muss ein Intranet überhaupt erfüllen, um als leistungsfähig und attraktiv zu gelten? Die Antwort lautet: „Es kommt darauf an!“

Das ist aber nicht wirklich befriedigend, wenn ich keine konkreten Hinweise habe, welche Lösung nun die „richtige“ für mein Unternehmen ist, oder? Diese Anhaltspunkte möchten wir Ihnen mit unserem Whitepaper geben. Das heißt in dem Moment, in dem Sie die Kriterien (und vor allem deren Ausprägungen) für ein gutes, also auf Ihre Bedürfnisse perfekt abgestimmtes, Intranet kennen, treffen Sie die richtigen Entscheidungen – für Ihr Unternehmen und dessen wichtigste Ressource: Die Mitarbeiter.

Warum ist der Digital Workplace so wichtig?

Der Digitale Arbeitsplatz ist mittlerweile eine der Grundvoraussetzungen für unternehmerischen Erfolg. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht durch produktive und effiziente Zusammenarbeit funktions- und standortübergreifender Teams. Im Hinblick auf Bindung und Anziehung neuer Fachkräfte durch einen modernen, attraktiven Arbeitsplatz, den jeder als „Digitales Zuhause“ empfindet.

Treiber dieser Entwicklung sind zunehmend globalisierte Märkte und Wettbewerber sowie eine wachsenden Anzahl „Digital Natives“, die den Umgang mit digitalen Tools und das Prinzip „always on“ quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben und es nicht schätzen, wenn ihr Arbeitsplatz plötzlich analog daherkommt. Apropos: „Den“ digitalen Arbeitsplatz gibt es gar nicht, denn er ist so vielfältig wie die Tätigkeiten und Rollen Ihrer Mitarbeiter. Haben alle in Ihrem Unternehmen einen festen Schreibtisch? Haben sie überhaupt einen PC oder Laptop? Wie viele sind überhaupt fest angestellt und wie viele Externe? Und welche Kollegen brauchen welche Informationen und Tools? Und wer von denen darf diese überhaupt sehen bzw. nutzen?

Man sieht:  Die Antwort auf die Frage nach dem passenden Digitalen Arbeitsplatz kann angesichts der Vielzahl von Bedürfnissen und Anforderungen in Ihrem Unternehmen nur einer geben: Sie. Und die praxisnahen Anregungen und strukturierten Checklisten in unserem Whitepaper werden Ihnen dabei helfen.

Digital Natives bei der Arbeit

Was muss ein modernes Intranet leisten? Und vor allem für wen?

„Unser Intranet kann alles!“ Mit der Attitude wurden in der Vergangenheit viele monolithische Monster-Lösungen gebaut, in denen alles drin war – nur der davon erschlagene Nutzer nicht so gerne. Aber der Reihe nach: Was machen denn welche Mitarbeiter überhaupt im Intranet? Hier lassen sich vier Anwendungsbereiche und jeweils zwei Usergruppen unterscheiden:


Kommunikation
Im Intranet wird auf mehrere Arten und unterschiedlichen Ebenen miteinander kommuniziert:

  • Top-down, z.B. in Form von Corporate News, Infos der Geschäftsleitung, Krisenkommunikation, Policies, Vorstellung neuer Mitarbeiter, Veranstaltungshinweise, etc.
  • Bottom-up, z.B. bei Befragungen, Feedbacks und Fragen an die Geschäftsleitung, Verbesserungsvorschläge, etc.
  • Peer-to-peer, z.B. Likes & Shares zu Posts und Blogbeiträgen, Teamdiskussionen, Schwarze Bretter, etc.

Über alle Mitarbeiter und Stakeholder im Unternehmen ist Kommunikation „der kleinste gemeinsame Nenner“ im positiven Sinne: D.h. etwas, das alle gemeinsam haben und ausüben können – egal, ob sie als „Blue Collar“ in der Produktion oder als Außendienstler mit eigenem Handy Informationen austauschen. Oder als „White Collar“ im Büro am Desktoprechner sitzen.

Wissen
Wissen ist grundlegendes Kapital eines jeden Unternehmens, und dessen zentrales und kollektives Management eine große Herausforderung. Man kann drei Wissens-Ebenen unterscheiden, auf denen unterschiedliche Inhalte verfügbar sind:

  • Arbeitsplatz-Ebene: Mitarbeiter finden hier Namen, Telefonnummern und Profile aller Kollegen sowie Handbücher, Regeln, Lern-Inhalte, etc.
  • Funktions-Ebene: Hier werden Materialien wie z.B. Präsentationen, ProzessCharts, Guides, Dokumentvorlagen, etc. für Unternehmensbereiche wie Sales, Marketing, IT, etc. vorgehalten.
  • Company-Ebene: Dokumentationen von z.B. Unternehmens-Policies, -Prozessen, -Zertifizierungen, etc. sowie andere Corporate-Inhalte werden hier
    abgelegt.

Auch Wissen ist für jeden Unternehmensmitarbeiter essenziell und erfolgskritisch. Vor allen Dingen dessen profilabhängige und damit zielgenaue Verteilung und Verfügbarkeit. Damit niemand relevantes Wissen verpasst oder, umgekehrt, von für ihn unnützem Wissen „erschlagen“ wird.

Prozesse
Das beste Intranet nützt nichts, wenn die Mitarbeiter keinen Zugriff auf ihre jeweils relevanten Tools, Anwendungen und Prozesse haben. Eine gute Intranetlösung bietet daher intelligente Schnittstellen zu den wichtigsten davon. Man kann sie in drei Bereiche unterteilen:

  • Human Resources: HR integriert hier Aufgaben, wie z.B. Recruiting, Performance Mgmt., Personalverwaltung und -entwicklung, Training,
    Mitarbeiter-Umfragen, Self-services, etc.
  • Customer Relationship Management (CRM): Dieser Bereich betrifft Anwendungen, Prozesse und Kanäle der Bereiche Sales, Marketing und
    Customer Care.
  • Enterprise Resource Planning (ERP): Hier werden klassisch Aufgaben der Funktionsbereiche Finanzen & Controlling, IT, Produktion & Distribution, Supply Chain Management, QM, etc. erledigt.

In den bis hierhin beschriebenen Anwendungsbereichen des Intranets zeigt sich bei den Prozessen erstmals eine Art Trennlinie zwischen internen/externen Mitarbeitern ohne festen Arbeitsplatz und festangestellten Kollegen am Desktop: Während erstgenannte Gruppe sinnvollerweise noch weitreichenden Zugang zu HR-Services haben sollte und das mit (eigenen) mobilen Geräten i.d.R. auch gut handhaben kann, beschränkt sich der Zugang zu CRM- und ERP-Systemen eher auf interne Mitarbeiter mit festem Büroarbeitsplatz bzw. unternehmenseigenen Endgeräten.

In technischer Hinsicht ist die Integration von Prozessen in die Intranetlösung anspruchsvoll. Bereits in der Planungsphase muss sich jedes Unternehmen genau überlegen, wie viele (oder wenige) und welche Anwendungen für wen, wo und wie tief integriert werden.

Kollaboration
Das Ermöglichen funktionierender Zusammenarbeit ist die Königsdisziplin bei der Planung und Umsetzung von Intranetlösungen, denn hier geht es um die intelligente Organisation und das reibungslose Zusammenwirken von Menschen, Informationen und Anwendungen. Man unterscheidet drei Ebenen der Kollaboration, denen unterschiedliche Aufgaben zugeordnet werden.

  • Teams (kontinuierlich arbeitend): In festen Teams geht es um dokumentenbasierte Zusammenarbeit, Management von Dokumenten, Meetings (Kalender, etc.), Aufgaben, Status, Fragen, Diskussionen, Workflows, etc.
  • Projekte (zeitlich begrenzt): Siehe „Teams“. Darüber hinaus werden Projekte geplant (time, cost and material) und Ergebnisse reportet sowie
    Projektmitglieder „ongeboardet“.
  • Ad-Hoc Teams / Communities: Hier geht es in einem eher informellen Rahmen um das Management nicht-sensibler Inhalte, dem Teilen von Ideen und „best practice“, der Diskussion von Themen und Fragen sowie der Dokumentation in einer Art Wiki für User Generated Content.

Kollaboration im Intranet spielt sich in der Regel im Kreise festangestellter Mitarbeiter mit stationärem Arbeitsplatz und/oder zumindest mit Endgeräten des Unternehmens ab. Drei Gründe hierfür: Mitarbeiterrolle, praktikabler Zugriff auf Anwendungen sowie Sensibilität und Sicherheit von Daten. Beispiel: Mitarbeiter der Personalabteilung greifen gewöhnlich nicht mobil auf ihre HR-Systeme zu, da komplexe Vorgänge dort nicht adäquat abgebildet werden und die Datensicherheit einen mobilen Zugriff (zumal auf dem eigenen Endgerät) meist verbietet.

Umgekehrt bedeutet das, dass externe und mobile Mitarbeiter mit eigenen Endgeräten nur sehr begrenzt an der Zusammenarbeit im Intranet teilnehmen können.

Auch im Bereich Kollaboration sind die Ansprüche an die Technik hoch: Denn unter Berücksichtigung definierter Rollen und Rechte von Nutzern werden Kommunikationstools konfiguriert und ggf. integriert. Für den leichten und sicheren Zugang zu Dokumenten, die gleichzeitig von mehreren Nutzern bearbeitet werden können, benötigt man die Anbindung an dynamische Verzeichnisse, wie z.B. MS Active Directory.

Welche Rolle spielt die Technik?

Neben der fachlichen Konzeption und Einführung spielt die Technik bei der Einführung einer Social Intranet Lösung eine wichtige Rolle: Bestehende Systeme, Datenbanken und Schnittstellen werden analysiert. Bestehende Applikationen werden, in enger Abstimmung mit dem Unternehmen, evaluiert und priorisiert. Aus den daraus folgenden Handlungsempfehlungen ergibt sich die Auswahl des geeigneten Intranet-Systems.

Dessen Implementierung erfolgt auf Basis agiler Methoden. Das Ziel ist ein sogenanntes MVP („Minimal Viable Product“), bei dem der Fokus auf den wichtigsten KernFunktionalitäten liegt, die eine schnelle Umsetzung sowie eine hohe Produktivität und Nutzer-Akzeptanz beim Nutzer sicherstellen. Nach dem Rollout verstärken interne Marketingmaßnahmen sowie gezielte Nutzer-Trainings den positiven Effekt. Kontinuierliche Messungen von Kennzahlen (KPI) und Nutzer-Rückmeldungen generieren wichtige Learnings, anhand derer das MVP Schritt für Schritt weiterentwickelt wird.

Bei diesem (agilen) Prozess kommt der optimalen Verknüpfung der neuen Lösung mit bestehenden Systemen und Applikationen eine hohe Bedeutung zu. D.h. es kommt auf die Schnittstelle an. Dabei hängt beispielsweise die Tiefe der jeweiligen Integration von mehreren Kriterien ab, wie z.B. der eindeutigen Identifizierbarkeit von Nutzern, dem bestehenden oder neuen Rechte- und Rollenkonzept sowie der Echtzeitfähigkeit von Programmierschnittstellen (API). Das Resultat entspricht dem Prinzip der Middleware, bei der bestehende und neue Anwendungen sinnvoll miteinander „sprechen“.

Was sind die Kriterien für die Auswahl der passenden Intranet-Lösung?

Wir wissen jetzt, was ein Intranet ist, wer dort was macht und warum ein Digital Workplace für Unternehmen wie Mitarbeiter so wichtig ist. Und wir kennen die Bedeutung, die einer durchdachten technischen Integration zukommt. Aber wie soll ich als Entscheider jetzt wissen, welche die richtige Lösung für mein Unternehmen ist? Die Antwort liegt bei Ihnen, nämlich in Ihren konkreten Anforderungen und Rahmen-bedingungen. Hierfür haben wir Ihnen folgenden Kriterienkatalog zusammengestellt. Wenn Sie die folgenden Fragen für sich beantworten können, kommen Sie Ihrer Ideallösung bereits ein großes Stück näher. Für den restlichen Weg nehmen Sie sich am besten einen kompetenten und erfahrenen Dienstleister als „Sparringspartner“.

Social oder Top-down?

Soll der Informationsfluss im Intranet hauptsächlich „Top-down“ oder auch „Bottom-up“ und „Peer-to-Peer“ stattfinden? Soll das Intranet also eher den Charakter einer Info- und Newsplattform haben? D.h. Ihre Mitarbeiter sollen sich über das Intranet hauptsächlich informieren und nicht öffentlich austauschen, um keinen schwer kontrollierbaren „Wildwuchs“ an Beiträgen zu erzeugen?

Oder sollen die Mitarbeiter sich dort frei darstellen, Breiträge posten, liken und teilen können, wie bei Facebook & Co? Das wäre der Ansatz eines „Social Intranet“.

Ausdruckstanz oder Uniform?

Wieviel Gestaltungsfreiheit hat der Nutzer bzw. Redakteur hinsichtlich der „Verpackung“, also Form der veröffentlichten Inhalte? Soll der Content im Intranet eher optisch einheitlich sein, um mehr Übersichtlichkeit zu gewährleisten und ein „buntes Durcheinander“ zu vermeiden? Oder sollen Beiträge und Posts so frei und individuell gestaltet werden können, wie die Mitarbeiter im wahren Leben sind, um Spaß und Kurzweil am Intranet zu erhalten?

Eierlegende Wollmilchsau oder Best-of-Breed?

Wie viele Funktionalitäten und Tools soll Ihre Intranet-Lösung umfassen? Welche Strukturen und Prozesse sollen jetzt und in Zukunft abgebildet werden? Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass dort nach und nach möglichst viele Vorgänge verfügbar sind, wie z.B. Nutzerprofile, Chat/Messaging, Umfragen, Social Posts, Schwarze Bretter, Dokumentenmanagement, Verzeichniszugriffe, Wikis, Eventkalender, Service-management / Ticketsystem und IT- und HR-Services. Damit wäre Ihr Intranet der zentrale Anlaufpunkt, der Ihren Mitarbeitern lange Suchen nach Informationen, Anwendungen und Prozessen erspart.

Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob die neue Lösung diese Vielzahl von Features von vorneherein als feste Bestandteile umfassen soll? D.h. kaufe ich ein integriertes Intranet, das alle Aufgaben bereits „ab Werk“ abbildet? Oder setze ich auf ein System, das weniger Anwendungen beinhaltet, dafür aber hinreichend Schnittstellen zu bevorzugten Standardlösungen besitzt (Best-of-Breed-Ansatz). So müssen die APIs in jedem Fall gewährleisten, dass z.B. zwischen den Applikationen ein reibungsloser Datenaustausch stattfindet und keine Restriktionen bei Anmeldungen auf Basis von Profilen und Berechtigungen entstehen.

Maßanzug oder Standardlösung?

Wünschen Sie sich eine sehr individuelle Lösung, da Sie viele spezielle und historisch gewachsene Prozesse sowie ein einzigartiges Team haben? D.h. wollen Sie Ihr Intranet auf Ihr Unternehmen und Ihre derzeitigen und zukünftigen komplexen Anforderungen exakt zuschneiden? Damit erhalten Sie sich einerseits maximale Gestaltungsfreiheit bei der Abbildung Ihrer Rahmenbedingungen und Gegebenheiten und müssen diese nicht zugunsten eines Softwarestandards unnötig „verbiegen“. Andererseits können sich etwaige hohe Entwicklungsinvestitionen einer Individuallösung durch das Einsparen zukünftiger Lizenzkosten für z.B. eine SaaS-Lösungen zeitnah amortisieren.

Oder sind Ihre Unternehmensprozesse eher einfach und Ihre Anforderungen an individuelle Anpassungen entsprechend bescheiden, so dass Ihnen eine „Out-of-the-Box“-Lösung reicht? Diese muss Sie im Hinblick auf die Anzahl von Features und abbildbarer Prozesse noch nicht einmal einschränken. Im Gegenteil: Mittlerweile gibt es für viele Standardlösungen Marktplätze, auf denen für nahezu jeden Usecase eine entsprechende App bzw. ein Plugin verfügbar ist, welches in einer stark individualisierten Lösung extra programmiert werden müsste.

Generell hat Out-of-the-Box-Software den Vorteil, dass die technische Wartung und Weiterentwicklung i.d.R. durch den Hersteller und nicht durch Ihr Unternehmen oder Ihren IT-Dienstleister erfolgt. Das reduziert einerseits das Risiko kostspieliger Folgeprojekte. Andererseits sind vielfach genutzte Standardlösungen oft zukunftssicherer, da eine breite Nutzer- und damit (Lizenz-) Einkommensbasis des Herstellers sowohl dessen Fortführungsprognose erhöht als auch seine Fähigkeit, relevante Produktverbesserungen und -erweiterungen (z.B. Features, Plugins und Schnittstellen) vorzunehmen. Das schlägt sich nicht selten in – auch langfristig – deutlich geringeren Kosten nieder. Denn auch wenn die jährlichen Lizenzkosten für Out-of-the-Box-Produkte meist nicht billig sind, übersteigen sie oft nicht die Kosten-Summe aus dem initialen Entwicklungsprojekt plus Wartung und Weiterentwicklung der Software.

Mobile oder Desktop?

Nutzt ein Großteil Ihrer Mitarbeiter das Intranet mobil? Sei es, weil sie viel unterwegs sind (z.B. Sales) oder weil sie aufgrund ihres „Blue Collar“-Stellenprofils über keinen PC-Arbeitsplatz verfügen (z.B. in der industriellen Produktion, Außendienst, Paketzustellung o.ä.)? Bekommen diese Mitarbeiter ein Firmenhandy zur Verfügung gestellt oder nutzen sie ihr eigenes Handy? Wie sensibel sind die zur Verfügung gestellten bzw. ausgetauschten Informationen? Wie erfolgt die Nutzerlegitimation?

Ob die Mehrzahl Ihrer Mitarbeiter mehrheitlich stationäre Arbeitsplätze hat oder nicht: In jedem Fall gewinnt der mobile Zugriff auf Informationen und Anwendungen immer höhere Bedeutung für nahezu alle Nutzer. Daher sollte bei der Wahl einer Intranet-Lösung darauf geachtet werden, dass die (zwingend dazugehörende) mobile App in punkto Anbindung, Funktionalität, Performance, Authentifizierung, Datensicherheit, Unternehmens-CI, etc. keine Wünsche offen lässt.

Cloud oder On-Premise?

Wie Sie Ihre Anforderungen hinsichtlich des Hostings Ihrer Intranet Lösung ermitteln, erfahren Sie noch ausführ-licher in unserem Blog:

https://empulse.de/cloud-vs-on-premise
Schauen Sie gerne vorbei!

Hat Ihr Unternehmen bestimmte Präferenzen und Anforderungen, wo Ihre Intranet-Lösung gehostet werden darf bzw. soll? Dann sollten Sie frühzeitig klären, ob für Sie eine On-Premise oder Cloud Lösung in Frage kommt.

Haben Sie eine eigene IT-Abteilung, und Sie möchten volle Kontrolle über Ihre Systeme und (sensiblen) Daten behalten und unabhängig von externen Dienstleistern bleiben? Ist es Ihnen wichtig, dass Sie eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Personalisierung Ihres Intranets behalten? Und haben Sie eine Vielzahl bestehender Systeme hinter der Firewall, die Sie in die neue Lösung integrieren wollen? Dann kommt für Ihr Unternehmen eher ein On-Premise Hosting in Frage.

Wenn Ihnen jedoch eine hohe Bequemlichkeit hinsichtlich Updates und Weiterentwicklungen sowie der Gewährleistung von Datensicherheit und Backups wichtig sind, weil diese vom Provider gewährleistet werden. Und wenn Sie keinen oder nur geringen Aufwand für IT-Personal und -Infrastruktur, eine gute Erreichbarkeit für Mitarbeiter ohne festen (PC-) Arbeitsplatz sowie eine hohe Kompatibilität zu anderen (Standard-) Tools durch Schnittstellen haben möchten, sollten Sie über eine Cloud-Lösung nachdenken.

Zack-zack oder gemächlich?

Befindet sich Ihr Unternehmen gerade in einer Notsituation, in der schnellstmöglich und zielgenau Informationen der Unternehmensleitung verbreitet und zwischen Mitarbeitern ausgetauscht werden müssen? In der sehr kurzfristig die Zusammenarbeit von Kollegen und Teammitgliedern z.B. in Projekten auch von zu Hause klappen muss? Und sind Ihre Ansprüche hinsichtlich Integrationstiefe und umfassenden Customizings des neuen Intranets nicht allzu groß? Dann können Sie mit manchen Out-of-the-box-Lösungen bereits innerhalb von nur wenigen Tagen durchstarten.

Falls jedoch die akute Krisenkommunikation der Unternehmensleitung sowie Kollaboration Ihrer Mitarbeiter bei Ihnen gut klappt und Sie eher mittelfristig eine neue Intranet-Lösung anstreben, die individuell auf Ihre Organisation und IT-Landschaft zugeschnitten sein soll, nehmen Sie sich Zeit. Eine kompetente und sorgfältige Analyse und Evaluation Ihrer Anforderungen und Infrastruktur zahlt sich für Sie doppelt aus: In höherer Produktivität und Akzeptanz bei Ihren Mitarbeitern.

 

Schampus oder Freibier?

Nicht, dass wir uns missverstehen: Wer meint, er könne eine smarte Intranet-Lösung „für umme“ bekommen, der wird enttäuscht werden und zahlt am Ende einen viel höheren Preis: Durch höhere Schulungskosten, niedrigere Akzeptanz durch die Mitarbeiter sowie eine geringere Arbeitsproduktivität.

D.h. ein gutes und passgenaues Intranet – das gilt auch für Standardlösungen – hat immer seinen Preis. Unterschiede gibt es aber im Zeitverlauf, die man sich genau anschauen sollte, z.B. nach dem Prinzip der Total Cost of Ownership (TCO). Das ist ein Verfahren, bei dem für zwei oder mehr Investitionsmöglichkeiten über einen definierten Zeitraum (z.B. 5 Jahre) jeweils sämtliche Kosten – z.B. der Anschaffung, Implementierung/Integration, Wartung & Entwicklung, Lizenzen, etc. – ermittelt und miteinander verglichen werden. Sofern beide bzw. alle Alternativen die Anforderungen und Präferenzen der Stakeholder des Unternehmens erfüllen, entscheidet die niedrigste Kostensumme.

Beispiel: Zwei Intranet-Alternativen. Die eine sehr individuell mit hohen initialen Entwicklungskosten, aber niedrigen oder ohne Lizenzgebühren. Dafür mit höheren Wartungs- und Entwicklungskosten. Die andere Lösung ist Standard (evtl. SaaS) und hat entsprechend niedrigere Implementierungs- und Wartungskosten. Dafür aber höhere Lizenzkosten.

Die Entscheidung kann von zwei Seiten erfolgen: Wenn beide Alternativen vom Nutzen her gleichwertig sind, entscheiden die niedrigeren TCO. Umgekehrt: Bei gleichem oder vergleichbarem TCO entscheidet die Lösung, die mindestens einen „Tick“ mehr den Unternehmensanforderungen entspricht.

 

Evergreen oder One-Hit-Wonder?

Diese Frage sollte sich bei der Implementierung des Intranets nicht wirklich stellen. Auch wenn in einer Krisensituation kurzfristig eine Lösung her muss, darf dies nicht auf Kosten der zukünftigen Entwicklungs- und Ausbaufähigkeit gehen. D.h. Schnelligkeit und Langlebigkeit schließen sich nicht aus. Was für die moderne, agile Produktentwicklung (Stichwort: MVP) gilt, zählt auch für die Einführung und Integration eines Intranets: Ausgehend von einer zeitnahen Realisierung mit Kernfunktionalitäten, erfolgt die Weiterentwicklung sauber priorisiert und Schritt für Schritt. D.h. es ist meist nicht sinnvoll und nötig, zunächst eine kurzfristige Lösung zu bauen, die später für die „richtige“ Lösung in der Tonne landet.

Hier finden Sie noch einmal alle Kriterien zusammengefasst:

Fazit

Wir haben in diesem Beitrag erläutert, warum ein Digital Workplace in Form eines passenden Intranets so wichtig ist. Wer es benutzt und was darin gemacht wird. Und welche Rolle die Technik spielt, um allen Mitarbeitern ein „Digitales Zuhause“ zu geben, in dem jeder Kollege produktiv und mit einer Portion Freude kommunizieren und zusammenarbeiten kann. Außerdem haben wir die Kriterien beleuchtet, anhand derer ein Entscheidungsträger die komplexen Anforderungen und Präferenzen seines Unternehmens an eine Lösung formulieren kann, die aus einer Vielzahl von Alternativen eine überschaubare Menge passender Lösungen herauskristallisieren.

Das bedeutet, dass man am Ende eines solches Prozesses weiß, was man will und was man nicht will. Allerdings weiß man zu dem Zeitpunkt meist noch nicht, welche geeigneten Standard- oder Individual-Lösungen bzw. -Technologien es gibt und welche Kombinationsmöglichkeiten existieren. Will heißen: Unternehmen sind gut beraten, wenn sie einen kompetenten und erfahrenen „Sparringspartner“ hinzuziehen, der – zunächst technologieunabhängig – die richtigen Fragen stellt und anhand der Antworten und dem daraus entstehenden Anforderungsprofil die passende Lösung entwickelt und umsetzt. Und der Sie in die Lage versetzt, diese Lösung zukünftig auch aus eigener Kraft zu betreiben und weiterzuentwickeln.

Über den Autor

Sönke Strahmann

Sönke Strahmann ist Geschäftsführer der empulse und verantwortlich für Vertrieb, Marketing und alles Kaufmännische. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Manager, Gründer und Geschäftsführer in der Agentur-, Medien- und Dienstleistungsbranche ist Sönke der Kommunikations-Experte im Führungsteam.