Skip to main content

Was ist eigentlich
Web 2.0?

web-20-wordcloudDer Begriff „Web 2.0“ geistert schon seit fast einem Jahr durch Welt, genauer gesagt seit der Web 2.0 Conference von O’Reilly im Oktober 2004. Hinter Web 2.0 verbergen sich einige alte Bekannte im neuen Gewand aber auch viele neue Ideen, die den Versionssprung rechtfertigen: OpenSource, Interaktion, Social Networks, Collaboration, Desktop Replacement, Personal Publishing…


Doch erstmal der Reihe nach:

Web 0.5

Die Zeit vor dem WWW. Von 1988-1995, also kurz bevor das WWW populär wurde, diente das Internet hauptsächlich der E-Mail und Datenkommunikation.

Web 1.0

Das Web 1.0 ist das Web von 1996. Statisches HTML, reine Einwegkommunikation, klassische Websites.

Web 1.5

Im Web 1.5, entstanden zur Dotcom-Zeit zwischen 1996 und 2001, wurden die Websites dynamisch. Es ging im Wesentlichen um Hits & Eyeballs (Seitenabrufe) und visuelle Ästhethik. Interaktive Websites waren meist Shops, Communities oder Foren und immer Insellösungen, da um User gekämpft wurde. Die verwendeten Technologien waren teuer und speziell (CMS, Community Software, Personalisierung, E-Commerce) und die User hatten nur eingeschränkt die Möglichkeit, eigene Inhalte zu veröffentlichen.

Web 2.0

Im Web 2.0 gewinnen die Grundgedanken des Web wieder an Bedeutung: Offenheit, Standardisierung und Freiheit. Die starke Blogging-Bewegung der letzten Jahre war der Auslöser für diese Entwicklung.

Die Offenheit von Web 2.0 resultiert aus dem Erfolg der OpenSource-Bewegung. Mit OpenSource-Tools lassen sich schnell und einfach Services entwickeln, die noch vor 4 Jahren teure und komplexe Software erfordert hätten. Offene Schnittstellen ermöglichen den leichten Austausch von Daten und Interaktion zwischen unterschiedlichen Systemen. Flickr, das beste aktuelle Web 2.0-Beispiel, ermöglicht über eine API (Application Programming Interface) den Zugriff auf die Applikation von aussen. Dadurch konnten sich viele neue Services entwickeln, die die Daten von Flickr nutzen, was wiederrum Flickr Nutzen und neue User bringt. Die Vorreiter in Sachen API waren, man glaubt es kaum, die großen der Branche: Google, Amazon und eBay. Vereinfacht kann man sagen, dass das „Intel Inside“ für Web 2.0 aus den Daten besteht, die gesammelt und zur Verfügung gestellt werden.

Es entstehen aus verschiedenen Services völlig neue Nutzenaspekte, hier ein Beispiel: Ein User beschreibt seinen Arbeitsplatz in Köln über Plazes.com, lädt ein Bild seines Kollegen zu flickr und verknüpft es mit dem Ort. Nach ein paar Minuten kann man bei technorati unter der Suche nach „Köln“ nebst vielen Blogeinträgen und Links beides finden, die Beschreibung des Arbeitsplatzes und das Bild vom Kollegen. Und das, obwohl die Daten bei unterschiedliche Services abgelegt wurden.

Standardisierung ist und bleibt der wichtigste Faktor für den Erfolg des Internet. Von Anfang an waren alle technischen Grundlagen des Netzwerks frei für jeden verfügbar. Eine Web 2.0 – Applikation macht Gebrauch von diesen Standards: API-Schnittstellen über XML-Protokolle (REST, XMLRPC, SOAP), XHTML, CSS und RSS sind die wichtigsten.

Der Begriff Freiheit ist vielleicht etwas weit gefasst, trifft aber auf die Möglichkeiten der User einer Web 2.0-Applikation zu. Der User kann mit seinen Daten verfahren wie er will und hat weitreichende Möglichkeiten des „Personal Publishing“, also der Veröffentlichung eigener Inhalte. Seien es Blog-Posts, Bilder oder Programme. Web 2.0 – Systeme basieren auf der Mitarbeit der User, die Inhalte erzeugen und die System benutzen um sie verfügbar zu machen.

Ein zusätzlicher Baustein sind die „Social Networks“. Unter Social Networks versteht man die Abbildung sozialer Beziehungen zwischen den Usern. Zu Anfang nur Selbstzweck („6th degree of separation“-Site wie z.B. friendster und orkut) sind solche Social Networks heute da erfolgreich, wo Objekte („Shared Objects“) im Mittelpunkt stehen (z.B. Photos, Blogs, Orte). Aus den Social Networks resultiert daher eine virtuelle Präsenz (Website als Point of presence) der User auf der Website.

Weitere Merkmale von Web 2.0, eher technischer Natur:

  • Rein Browser-basiert
  • Multiplatform (PC, Mobile etc.)
  • Verlagerung von Desktop-Funktionen ins Netz
  • Starke Interaktivität der Sites durch AJAX
  • Am User orientiertes Design
  • Flache Navigation
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung („Perpetual beta)

Fazit

Web 2.0 wird die Internetnutzung der nächsten Jahre stark beeinflusssen. Gewissermaßen holen sich die User mit Web 2.0 das Web wieder zurück. Ein an den Bedrüfnissen der User ausgerichtetes Web wird den Desktop mehr und mehr ersetzen und die Grenzen zwischen den Medien verschwimmen lassen. Die Verfügbarkeit von Daten, Software und Services ermöglicht es jedem, seinen eigenen Service zu starten (Interessant dazu: The Long Tail), neue Businessmodelle werden entstehen.

Über den Autor

empulse Team

Unser kompetentes und erfahrenes Team von (Java-)Entwickler ist stark in Beratung, technischer Konzeption und zuverlässiger Umsetzung komplexer Projekte. In unseren Reihen haben wir Spezialisten für unterschiedliche Themengebiete, die hier ihr Fachwissen zum Besten geben.