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Cologne IT Summit

Ich war heute auf dem Cologne IT Summit im Gebäude der IHK. Das Gebäude ist schon ziemlich Klasse und hat trotz seiner Jahre auf dem Buckel nichts von seinem Charme eingebüßt. Der Start gehörte dann der Kölner Prominenz. Nach einem Begrüßungswort von OB Jürgen Roters und IHK Chef Ulf C. Reichardt ging es dann auch inhaltlich richtig los.

Im Mittelstandstalk, der nach dem Fishbowl-Prinzip stattfand war das erste Thema „Internetnutzen um jeden Preis betriebswirtschaftliches Zwischenfazit von Internet, E-Mail & Co. Zwanzig Jahre nach dem Beginn der rasanten Entwicklung.“ Die vier Teilnehmer – der Chef einer Design-Agentur, ein Venture Capitalist, der Chef von Kalaydo und der Verbandschef vom eco – haben eine interessante Diskussion geführt. Fazit war, dass die rasante Entwicklung der letzten Jahre in der Zukunft noch schneller vonstatten gehen wird und sich niemand in der Lage sieht, diese exakt vorherzusagen. Wichtig für den IT-Standort Köln sind hier eher Faktoren wie Vernetzung mit den hier angesiedelten Unternehmen und Konzernen und ein Denken über die Stadtgrenzen hinaus. Das fällt dem Kölner schwer, aber Aussage der Diskussionsteilnehmer war, das Köln nur im Verbund mit Aachen und dem Ruhrgebiet eine Chance hat Berlin Paroli zu bieten, bzw. Berlin hier auch zu überflügeln.

Ansonsten war auch der kulturelle Wandel in der Gesellschaft ein Thema. Internet und Computernutzung sind keine Themen mehr für Nerds, sondern Allgemeingut. Allerdings wurde hier die Gefahr gesehen, dass dies noch nicht bei allen angekommen ist und das Kokettieren mit „Nichtwissen“ immer noch gang und gäbe ist und die „Computerleute“ häufig belächelt werden. Das zielte auch ganz klar in Richtung vom Bildung und Ausbildung, wo noch viele Wege beschritten werden müssen, um hier Mitarbeiter für die Zukunft fit zu machen.

Die Mischung aus Vorträgen und Diskussionsrunden war sicherlich hilfreich, um den Tag lebhaft zu gestalten. In der Pause musste ich dann aber die Erfahrung machen, dass das WLAN immer wieder erneut nach Nutzer und Passwort verlangte, was die Nutzung doch etwas umkomfortabel machte. Vielleicht war dies aber auch Absicht, um nicht zu sehr vom Kongress abzulenken.

Spannend war auch die Diskussion zum Thema Marketing 3.0 und der im größer werdenden Wichtigkeit von Online Marketing in all seinen Spielformen und mit allen Randthemen die dazugehören. Hier ist ein Paradigmenwechsel im Gange, der die klassischen Marketingthemen durch Online-Marketing-Tools unterstützt. Hier wurde auch vorhergesagt, dass das IT-Budget der Marketingabteilungen in Zukunft deutlich größer sein wird, wie das IT-Budget der CIOs. Marketing wird immer mehr zur IT-gestützten Tätigkeit, die moderne und schnelle Analyse-Tools für die großen Datenmengen erfordert. Will man Kunden in Zukunft erfolgreich ansprechen, geschieht das nicht mehr über klassische Störer, sondern über eine gezielte Ansprache der Bedürfnisse, des einzelnen Nutzers. Insgesamt ist das natürlich abhängig von Zielgruppe und Produkt welches man verkaufen möchte, da der Sales-Cycle sehr stark variiert. Aber IT-gestützte Methoden und Tools werden die Analysen liefern, dass die Unternehmen die Daten der Kunden und Besucher so auswerten, dass die Ansprache den Bedürfnissen entspricht.

Überall klangen natürlich die Themen Big Data und Datenschutz mit, was so kurz nach der NSA-Affäre nicht verwunderlich war. Allerdings muss man hier auch vor Panikmache warnen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass man seine Daten kennt und bewertet, wie „sicher“ sie aufbewahrt werden müssen. Höhere Sicherheit darf nicht mit erhöhter Unbequemlichkeit in den täglichen Abläufen und Prozessen einher gehen. Wer umständliche sieben Schritte ausführen muss, um zum Beispiel eine E-Mail zu verschlüsseln, wird sich dreimal überlegen, ob er diese E-Mail auch wirklich schreibt. An dieser Stelle darf Sicherheit auch nicht zum Kommunikationsverhinderer werden.

In den Pausen war dann wieder ausreichend Zeit zum Networking und viele Kontakte wurden geschickt eingeleitet oder auch rein zufällig hergestellt, da man sich zum Essen einen Tisch teilte. In Summe eine gelungene Veranstaltung zum Networking und auch, um sich neue Eindrücke zu den Themen zu holen. In einer Diskussion fragte ein Teilnehmer, wie viele der Zuhörer wohl gerade abgelenkt seien, um auf Twitter zu schreiben. Darauf folgte der Einwurf, dass es leider kein offizielles Hashtag gibt. Aber so gibt es auch noch Dinge, die nächstes Jahr optimiert werden können. Wir werden auf jeden Fall hingehen und berichten. Vielleicht gibt es dann zum nächsten Jahr auch ein offizielles Hashtag für Twitter.