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Liferay DevCon 2016 in Darmstadt

Auch dieses Jahr lud Liferay zur DevCon und zur parallel laufenden ModConf im Darmstädtischen Darmstadium Entwickler aus allen Ländern ein. Im Mittelpunkt standen neben den Features von Liferay 7 und der Digital Experience Platform (DXP) auch die Themen OSGi und Modularität. Dem Thema OSGi wurde sogar ein eigener Vortrags-Track gewidmet.

OSGi

Die Vorträge des OSGi-Tracks erklärten die Grundsätze von OSGi und zeigten anhand von konkreten Anwendungen, wie gängige Use Cases und Patterns der Software Entwicklung umgesetzt werden können. Den Entwicklern stehen dafür bereits einige wertvolle Tools zur Verfügung. In den Vorträgen vorgestellt wurde das Maven Bundle-Plugin, das Maven in OSGi integriert, sowie das BndTools-Plugin für Eclipse. Durch letzteres wird eine grafische Oberfläche in Eclipse integriert, die das Erstellen und Verwalten von Bundles vereinfacht.

Auch die Java-Spezifikation wird mit Version 9 einen großen Schritt Richtung Modularität machen. Nicolai Parlog, Editor bei hsitepoint.com, stellte in seinen Vortrag „Project Jigsaw“ vor. Jigsaw ist eine neue Komponente von Java 9, die das Erstellen und Verknüpfen von Modulen ermöglicht. Auf den ersten Blick macht Jigsaw einen ähnlichen Eindruck wie OSGi, scheint aber noch nicht ganz so ausgereift zu sein. So wurde die Versionierung von Modulen aus zeitlichen Gründen ausgelassen, und Module scheinen nicht ganz so lose und flexibel wie in OSGi verknüpft zu werden. Da aber eine Fertigstellung des Projekts erst in 2017 zu erwarten ist, sollte man noch abwarten und beobachten, wie es sich entwickelt.

Zuletzt betonte auch Liferay die Wichtigkeit von OSGi und erklärte, bereits ein eigenes Repository erstellt zu haben in dem neben Liferay auch Open-Source Komponenten abgelegt werden.

Liferay 7

Bereits in Version 6.2 integrierte Liferay die OSGi-Laufzeit Apache Felix in das Portal. Jedoch wurde diese noch stiefmütterlich behandelt. Dies ändert sich in Version 7. Viele Bestandteile des Portals werden als Module im OSGi-Container integriert sein.

Abseits von OSGi hat Liferay viel Aufwand in die neue Oberfläche und das neue Javascript-Framework Metal.js gesteckt. Metal.js wird langfristig das alternde AlloyUI ersetzen und scheint in Verbindung mit der neuen Template-Sprache Soy eine vielversprechende Symbiose einzugehen. So wurde in einem Showcase gezeigt, wie ein Portlet mit den beiden Techniken automatisch Ajax-Requests zur Aktualisierung seiner Ansicht verwendet.

Ein weiteres neues Werkzeug ist Senna.js. Senna.js ist eine von Liferay entwickelte Bibliothek, die aus jedem Portlet eine Single Page Application macht. Und alles was dafür getan werden muss, ist einen Eigenschaft im Portlet zu aktivieren. In einem Live-Showcase wurde demonstriert, wie sich der Umfang der Übertragenen Daten dadurch deutlich reduzierte und schnelle Ladezeiten erreicht wurden. In Verbindung mit Soy lässt sich die Datenmenge sogar noch weiter reduzieren.

Das Highlight war jedoch das neue Produkt „WeDeploy“. WeDeploy ist eine Plattform für Entwickler, die Services, Daten, Webseiten und sogar Liferay-Plattformen hosted. Über das Web-Interface legt man einfach ein neues Projekt an und kann dann diesen Funktionalitäten, z.B. Mail-Versand, Authentifizierung oder das Hosting von JSON-Datenbanken und ElasticSearch-Indizes, zuweisen. Auf Client-Ebene können über die WeDeploy-API (Javascript) diese Funktionalitäten angesprochen werden. Der Clou an der Sache: Die API ist ein Bestandteil von Liferay. Im Showcase wurde ein einfacher Artikel erfasst, dem ein Javascript-Snippet hinzugefügt wurde. Wird der Artikel angezeigt, ruft das Snippet Datensätze aus WeDeploy auf und zeigt diese im Artikel an. Ebenfalls interessant: WeDeploy unterstützt das Hosting von Liferay Instanzen und lässt sich mit Git und Jenkins integrieren.
Noch befindet sich WeDeploy in einer offenene Beta, aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Plattform nach dessen Abschluss kostenpflichtig.

Neben den rein technischen Themen gab es noch den ein oder anderen philosophischen Vortrag. Milen Dyankov, Software-Berater bei Liferay, disktutierte das „Handwerk“ Programmierung und wie es sich mit den Jahrzehnten wandelte. Liferays Vize-Entwicklungschef Jorge Ferrer (Bild), hielt einen Vortrag zum Thema künstliche Intelligenz. Handelt es sich nur um einen temporären Trend oder findet hier gerade eine Revolution der Software-Entwicklung statt? Die Antwort von Jorge Ferrer: Beides. Welche Meinung der Teilnehmer auch haben mag, Ferrer empfiehlt sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und betont, dass es für Entwickler wichtig ist sich kontinuierlich fortzubilden und offen für neue Techniken zu sein.

Fazit

Durch die Zusammenlegung mit ModConf und der reichen Themenvielfalt war die DevCon eine spannende Konferenz für Liferay- als auch für Java-Entwickler. Liferay hat sich mit der Refaktorisierung des Portals, der Modularisierung mittels OSGi, eine Verjüngungskur gegönnt und sich für Entwickler weiter geöffnet. Aber auch Abseits vom Portal versucht sich Liferay an einen neuen Produkt: WeDeploy. Die Platform machte im Show-Case einen vielversprechenden Eindruck und es bleibt abzuwarten, welchen Umfang die finale Version haben wird. Generell bleibt abzuwarten, wie die angesprochenen Themen sich in der Praxis anwenden werden und wie sie von der Community aufgenommen werden.

Weiterführende Infos:

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Über den Autor

empulse Team

Unser kompetentes und erfahrenes Team von (Java-)Entwickler ist stark in Beratung, technischer Konzeption und zuverlässiger Umsetzung komplexer Projekte. In unseren Reihen haben wir Spezialisten für unterschiedliche Themengebiete, die hier ihr Fachwissen zum Besten geben.